Schippmann – Ebbe & Flut

Synthblog.de - Ebbe & Flut
Ebbe & Flut – modulare Filterbox

Wie klingt eigentlich eine Schippmann Ebbe &Flut?

Interessante Frage, denn dies ist eigentlich kein Synthesizer, kann aber wie ein solcher verwendet werden.

Schippmann – Ebbe & Flut ist eine Filterbox mit 2 unabhängigen Filtern, die je 12 verschiedene Betriebsarten bereitstellen. Deswegen macht sie, wenn nötig, aus einem Monosignal ein Stereosignal.

Beide Filter lassen sich in Eigenschwingung versetzen und als Oszillatoren verwenden. Die Frequenz des entstehenden Sinus reicht in den unteren Registern tief genug, um im Keller nach dem Rechten zu sehen, Häuser gleich ganz abzureissen oder bei ausgeschaltetem Licht für Geistererscheinungen zu sorgen. 

Schippmann‘ Filter gelten als besonders weich, saftig und sahnig im Klang, was ich hiermit bestätige. Beide Filter unterscheiden sich übrigens. Während Filter 1 schon spektakulär gut klingt, scheint Filter 2 zusätzlich durch das Eingangssignal leicht mitmoduliert zu werden, ähnlich wie das Filter im Moog Modular.

Dadurch ergibt sich ein herrlicher, leicht mitschwurbelnder Singsang, der mit zunehmender Resonanz deutlicher hervortritt und mit dem Hirn des Anwenders interagiert.

Was ist noch in der Box?

Wie gesagt kann Ebbe & Flut auch autark als Synthesizer arbeiten. Wie das? Ganz einfach: Der eingebaute Modulations -LFO schwingt bis in den Audiobereich und ist CV-steuerbar als Audio-Oszillator verwendbar. Er bietet Sägezahn, Dreieck und Puls und kann durch eine Patchverbindung in die Filter geführt werden. Dabei synchronisiert er sich auf Wunsch auch zu eingehenden VCOs und bietet dann einen typischen Sync-Sound, der trotzdem ganz eigen ist.

Nun ist der Modulations -LFO eigentlich zur Steuerung der Filtereckfrequenzen gedacht, womit wir bei den weiteren Modulatoren wären:

Da gibt es 2 schnelle AHR (Attack-Hold-Release) –  Hüllkurven. Sie lassen sich durch den Pegel des Eingangssignals oder durch externe Gates starten. Ebbe & Flut kann damit fantastische Bassdrums erzeugen ! Der LFO kann eine interne Sample & Hold – Schaltung triggern, um aus Rauschen Zufallswerte herauszusamplen. Übrigens reicht sein Frequenzbereich ohne externe CV-Steuerung hinauf bis zu 50000 Hertz!

Schließlich gibt es noch die Steuerung der Filter durch den Eingangspegel (der auf die Hüllkurven wirkt) und die CV -Eingänge für jedes Filter, über die man Cutoff und Resonanz durch zugeführte Steuerspannungen steuern kann.

Weitere Extras.

Ebbe & Flut besitzt je ein Modul für 2-Band – Distortion und Kompressor mit 1-Knopf-Bedienung. Beide lassen sich auch entkoppelt benutzen, denn es gibt externe Ein-und Ausgänge. Der Kompressor kann per Kippschalter langsam oder schnell zuschnappen und wirk recht effektiv bei der Formung der Lautstärke-Kontour des Eingangssignals, währen der 2-Band-Verzerrer in 2 verschiedenen Modes eher mitten- oder mehr basslastige Verzerrungen liefert.

Jetzt aber zum Klang.

Hier einige Beispiele mit und ohne extern eingespeistem VCO (in diesem Beispiel vom Cwejman S1 Mk2), die die Synthesemöglichkeiten von Ebbe & Flut anreißen.

Das Klangbeispiel beginnt mit 2 Klängen, ohne Eingangssignal, zeigt dann diverse gefilterte 1VCO-Klänge und Synthsounds, die die Maschine ganz allein hinbekommt (zu erkennen an der Sync-Charakteristik). Die Bassdrum – ähnlichen Sounds entstehen nur mit aufgedrehter Resonanz und der Steuerung durch die Hüllkurven.

Matsch Pfann beim Zuhören und Ertauben !

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Schippmann Ebbe & Flut – modulare Filterbox

externe Links:

Sound on Sound review

Schippmann Music

 

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